11.03.2013
Sein oder Nichtsein: Schatten zu Schatten! Peter Müller und Stefan Wey mit ihrer prächtigen, tiefen und im Wortsinn bildschönen Inszenierung „Hamlet://Macht.Schatten.Play“.
Theater kann so schön sein, selbst wenn es äußerst dramatisch und tieftraurig ist. Zwei Aufführungen gab es jetzt im T-Werk zu sehen, gut besucht und viel bejubelt. Eine prächtige, tiefe und im Wortsinn bildschöne Inszenierung!
....So sieht man immer beides zugleich, die Spielebene der Puppen – und ihre Schatten. Man erlebt Bewegungen wie Kamerafahrten, Drehbühneneffekte, Fokussierungen von Klein nach Groß und umgekehrt, ganz wie im Kino, nur wohltuend live. Auch die Ökonomie der Bühnenbilder ist entwaffnend schön.
– ein Universum tat sich auf, ein Wunder an Kunst! Indes, nicht nur einmal wird die Handlung mit epischem Witz unterbrochen. Das entkrampft, trägt ein wohlbedachtes Maß an Heiterkeit in die Aufführung. Alles bleibt Spiel in diesem Prachtstück von Inszenierung, leicht geführt und voller Tiefgang. Ein Meisterwerk!
17.08.2013
Neben dem packenden, den Zuschauer zu jeder Zeit gefangen nehmenden Stoff liegt das vor allem an der besonderen Spielkunst des Duos, die mit einem wahren Feuerwerk visueller Effekte, die oft Kamerafahrten gleichen, aufwarten, sodass man sich häufig eher an einen Film als eine Bühnendarstellung erinnert fühlt.
16.10.2012
Peter Müller und Stefan Wey können getrost als Großmeister des Schattentheaters bezeichnet werden.
Ihre 110-minütige Hamlet-Aufführung ist nicht nur mächtig in Format und Tiefe, sondern auch beeindruckend vielschichtig. So eröffnen sie mit ihren unterschiedlichen Schattendimensionen, dem perfekt anmutenden Bildwechsel, Close-Ups, detailverliebten Panoramaansichten und regelrechten Kamerafahrten Perspektiven, die das Publikum schnell in den Bann ihrer Schattenwelt ziehen. Hochmodern kommt dieser Hamlet daher. Cineastisch geprägt und doch von klassischer Ästhetik. Auch, weil Müller und Wey – mit einigen Ausflügen in die ihnen eigene Komik – die sprachliche Vorlage William Shakespeares ehren und in weiten Teilen wörtlich zum Besten geben. Stimmlich kommt das Duo dabei ebenfalls überraschend vielseitig daher. Manche Szene bedarf zudem einer fast schon sportlichen Leistung der beiden Akteure. „Der Rest ist Schweigen.“
Das Publikum im Stadtgarten wollte sich diesem Diktat dann allerdings doch nicht unterordnen:
Minutenlanger Applaus war der verdiente Lohn, den Peter Müller und Stefan Wey für diese
wirklich einzigartige Hamlet-Darbietung ernten durften.
19.10.2012
Er hat einen großen Hofstaat und eine lange Tradition, der Prinz von Dänemark. So boten die beiden Akteuren
Peter Müller und Stefan Wey viele Spielarten, technische Tricks und heitere Einschübe für eine grandiose Aufführung.
Jedes Requisit kommt punktgenau zum Einsatz, wird gelegentlich kommentiert und dient auch mal der Heiterkeit, wie am Anfang der Regenschirm mit Wasserspender. Perfekt ergänzen die Schauspieler ihre Puppen. Bietet jene den Kopf, so kommt die Hand vom lebenden Menschen und durch die Übergröße der Schatten und den perfekten Abstand zur Lampe fällt das kaum auf. Die bloße Führung der Lampe durch einige statische Figuren zaubert eine wilde Schlacht auf die Leinwand, in welcher Ross und Reiter nur so am Betrachter vorbeigaloppieren, und der Einsatz der Drehteller gibt den Puppenspielern die Gelegenheit, an ganz anderen Stellen der Bühne aktiv zu werden und selbst als Schatten hinter dem Vorhang aufzutreten. Grandios wird die Szene umgesetzt, als Hamlet die Komödianten an den Hof holt..............
„Theaterbesucher, die neugierig auf ein besonderes Ereignis fernab der üblichen Darstellung sind, sollten sich dieses Stück nicht entgehen lassen“